Der Weg

Wenn man die ignatianische Spiritualität mit einem einzigen Wort charakterisieren wollte, wäre das Wort „Weg“ dafür sehr zutreffend.
Ignatius selbst versteht und bekennt sich als „Pilger“. Seinen Lebensweg vom Karrieristen am Hof bis zum Mystiker, der durch einige Tiefen und Höhen zu einer tiefen Gottverbundenheit geführt wird, sieht er als pilgerndes Unterwegssein. Typisch für ihn, dass er Briefe immer wieder einfach mit „der Pilger“unterschreibt. Sein innerlicher Weg findet Niederschlag im Exerzitienbuch, in den „Geistlichen Übungen“.
Ignatianische Spiritualität ist wesentlich Geistliches Leben im Prozess. Biografische Entwicklung und geistlicher Weg sind wesentlich aufeinander bezogen.

Gott in allem suchen und finden
Ein Schüler fragt seinen Rabbi: Sag mir, wo Gott ist! Darauf antwortet der Rabbi:
"Sag mir, wo Er nicht ist!" Der Beitrag von Ignatius zur Frage des Menschen, wo Gott sei, liegt in den Worten:
Gott in allen Dingen suchen und finden. Studierenden schrieb Ignatius, sie sollten sich üben, die Gegenwart Gottes in allen Dingen zu suchen, im Sprechen, im Gehen, Sehen, Schmecken, Hören, Denken, überhaupt in allem, was sie tun. . . Ignatius hat diese geistliche Erfahrung gemacht, und er versucht, seine jungen Mitbrüder dafür zu gewinnen.
Es ist als wollte er sagen: Es geht, ihr werdet sehen; haltet auch offen dafür, es kann euch ein Augenblick dieser geistlichen Erfahrung geschenkt werden, der dann euer ganzes Leben tragen wird.
In jedem Menschenantlitz, in jedem Gespräch, im Dunkel und im Licht, in der Freude und in der Not menschlichen Lebens,in der Nähe Gottes und seiner Ferne – in allem Gott.

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